Weihnachtswünsche

Redaktion des Deutschen Kinderbulletins

Weihnachtswünsche des Deutschen Kinderbulletins

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir haben, wie es sich zu Weihnachten gehört, Weihnachtswünsche unserer Redaktionsmitglieder aufgeschrieben. Auch wenn es schwerfiel, nichts zu den Kriegen in der Ukraine und in Gaza zu sagen, sollten es nur Wünsche sein, die das Wohl unserer Kinder betreffen. Die amerikanische pädiatrische Gesellschaft hat sich die sogenannte „advocacy“, also das Eintreten der Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte für ALLE Belange der Kinder, neben der ärztlichen Versorgung und der Forschung zu einer der 3 Säulen ihres Selbstverständnisses gemacht.

„Ich wünsche mir, dass unter den von Armut bedrohten Familien mit Kindern diejenigen, die ein Kind mit besonderen Bedürfnissen (chronischen Krankheiten, Behinderung) versorgen, eine besondere Zuwendung und Unterstützung erhalten.“
Hier steht der Wunsch nach einer besseren finanziellen Unterstützung gerade der Familien, die doppelt belastet sind: durch ein chronisch krankes oder behindertes Kind und gleichzeitige Armut. Eine leider immer noch häufige Situation in der reichen Bundesrepublik. 

„Bildungspolitik generell und die Bildungsmaßnahmen zur Förderung von Kindern aus armen und bildungsfernen Familien müssen endlich den ihnen gebührenden Stellenwert erhalten. Gerade in Zeiten von Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel ist jedes benachteiligte Kind mehr, das einen Bildungsabschluss erzielen kann, Gold wert und genau die richtige Investition in die Zukunft.“
Tatsächlich erhalten Kinder aus armen und bildungsfernen Familien zu einem großen Teil keine ausreichende familiäre Förderung ihrer angeborenen Fähigkeitenpotenziale und weisen häufig schon beim Schuleintritt in der sprachlichen, kognitiven und verhaltensbezogenen Entwicklung erhebliche Defizite auf. Sie haben kaum mehr eine Chance auf eine gelingende Schul- und spätere Ausbildungskarriere und eine schlechte Sozialprognose. Insofern ist das ein fast überlebensnotwendiger Wunsch.

„Familiärer Anregungsarmut kann durch geeignete frühkindliche Einrichtungen (z.B. Kitas und U3-Kitas) entgegengewirkt werden. Nur müssen diese in bester Qualität und ausreichender Menge vorhanden sein. Der Staat kommt seinen Verpflichtungen nicht nach und dies muss ständig auch von pädiatrischen Verbänden angemahnt werden.“
Das schließt sich nahtlos an den davorstehenden Wunsch an.

„Das Wörtchen ‚Notbetreuung‘ sollte in keiner Kita mehr ausgesprochen werden müssen. Kitas in Deutschland brauchen mehr qualifiziertes und gut bezahltes Personal für kleinere Gruppengrößen, um alle Kinder gemäß ihren Anlagen zu fördern.“  
Wenn Kitas der wohl wichtigste Ort sind, um familiäre Anregungsdefizite auszugleichen, müssen sie natürlich funktionieren.

Gerade zum Aspekt der frühkindlichen Bildung fragte ein Redaktionsmitglied:
„Wann endlich bekennen sich alle Parteien zur Verankerung der Kinderrechte in der Verfassung?“
Dies wäre in der Tat ein Ziel aufs innigste zu wünschen und würde den bereits in zahlreichen internationalen Abkommen unterschriebenen Selbstverpflichtungen der Bundesrepublik zu einer besten Bildung der Kinder Verfassungsrang einräumen. Es wäre ein wichtiger Schritt vom gerne gemachten und immer gut klingenden Lippenbekenntnis zur einklagbaren Kinderpolitik.

„Unsere Verbände und Fachgesellschaften arbeiten seit vielen Jahren daran, den Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften weiter auszubauen und wünschen sich, dass dieses Erfolgsmodell weiter „Schule macht“.
Ein großer Wunsch ist, dass insbesondere Bildungspolitiker die bereits vorhandenen Modelle aufgreifen und Wirklichkeit werden lassen.         

Und last not least:
„Von ganz offizieller und ‚hoher‘ Stelle sollte einmal ein konkreter Dank ausgesprochen werde, an alle Eltern, die ihre Kinder in diesen herausfordernden Zeiten mit Verantwortung, Einsatz und Liebe begleiten.“
Diesem wunderbaren Wunsch können sich alle Redaktionsmitglieder nur anschließen. Aber wir wollen ihn nicht nur an den Staat richten, sondern auch selbst sagen:
Danke, liebe Eltern, für Liebe und Sorge um eure Kinder in diesen schwierigen Zeiten.
Wir vom Deutschen Kinderbulletin wollen gerne das unsrige tun, um eure und die Interessen eurer Kinder laut auszusprechen und die Politik zum Handeln auffordern, wenn die Rechte eurer Kinder nicht ausreichend wahrgenommen oder sogar verletzt werden.

Ihre Redaktion

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