Absurder Vorschlag der CDU zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland
Seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland war die CDU an fast allen Regierungen maßgeblich beteiligt und hat die meisten Regierungschefs gestellt. In all den Jahren ist es der Partei nicht gelungen, die Kinderarmut in Deutschland wirksam zu bekämpfen und allen Kindern unabhängig von ihrer Herkunftsfamilie gleiche Bildungschancen zu ermöglichen.
Der Vorschlag, allen neugeborenen Kindern eine Starthilfe von 10.000 € zu geben, die ab dem 18. Lebensjahr für ein Studium, eine Gründung gedacht ist, zeugt von einer völligen Unkenntnis der wirklichen Bedarfe.
Kindliche Entwicklung hat ihre wichtigste Phase in der frühen Kindheit und wenn man hier etwas für benachteiligte Kinder verbessern und ihnen eine Zukunft schenken will, sollte man Geld in Strukturen und einfache Zugangswege zu frühkindlichen Bildungseinrichtungen (z.B. U3-Kita) stecken. Die Gießkanne hilft nun wirklich nicht weiter und mit Vollendung des 18. Lebensjahres ist es für viele Jugendliche zu spät. Ein wirkliches „Kinderchancenpaket“ sieht anders aus.
Die Bildungsberichte zeigen mit großer Regelmäßigkeit, dass jährlich über 40.000 Jugendliche die Schule ohne einen Hauptschulabschluss einer allgemeinbildenden Schule verlassen.
Der Übergang von der Schule in die Ausbildung oder ins Studium gelingt in Deutschland weniger als der Hälfte der Jugendlichen im dafür vorgesehenen Zeitrahmen.
Eine Ausbildung und ein Bachelorstudiengang dauern in der Regel drei Jahre, aber nur 43 % der jungen Erwachsenen haben nach dieser Zeitspanne auch einen ersten Abschluss. 15 % haben demnach nach vier Jahren nicht den Einstieg geschafft oder eine Ausbildung wieder abgebrochen.
Das zeigt eine Auswertung von Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) durch die Unis Göttingen und Hamburg im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Dazu wurde der Bildungsweg nach der Schule von 7.168 Menschen analysiert.
«Diese Zahlen bedeuten, dass angesichts von rund 750.000 Schulabgängern jährlich mehr als 100.000 junge Menschen das Risiko haben, langfristig ohne Berufsabschluss zu bleiben», sagt Claudia Burkard, Ausbildungsexpertin der Bertelsmann Stiftung.
Unter den betroffenen Jugendlichen haben laut der Studie überdurchschnittlich viele einen niedrigen Schulabschluss, stammen aus benachteiligten Familien und haben einen Migrationshintergrund. Etwas mehr als jede vierte Frau (27 %) und jeder fünfte Mann (20) mit Hauptschulabschluss ist vier Jahre nach Verlassen der Schule noch nicht in der Ausbildung.
Wer hieran etwas ändern möchte, muss in der frühen Kindheit ansetzen, Kinder aus anregungsarmen und bildungsfernen Familien vor Ort identifizieren und gezielt in Strukturen vor Ort fördern.
Nach Erlangen eines qualifizierten Schulabschlusses sollten Jugendliche beim Start ins Berufsleben durch eine angemessene Ausbildungsvergütung bzw. BAföG-Förderung unterstützt werden.
Das Deutsche Kinderbulletin legt immer wieder den Finger in die Wunde und zeigt Wege zur Verbesserung der Situation auf, aber die teilweise völlig verkrusteten politischen Strukturen verhindern, dass wir endlich eine Chancengleichheit für alle Kinder erreichen.